Diese Woche gab es Grund zu feiern: den erfolgreichen Abschluss unseres Projekts „Ablösung Salesforce.com (SFDC) durch SAP Hybris Cloud for Customer (SAP C4C)“. Ich bin sehr stolz auf unser Projektteam, das es tatsächlich geschafft hat, diese Herausforderung so gut und in so kurzer Zeit zu wuppen. Jungs und Mädels, IHR ROCKT! Bei den Lesern bleibt sicher die Frage: Wie schafft man das in nur vier Wochen? Hier meine drei Hauptfaktoren für diesen Erfolg.

 

Faktor 1: Unkonventionelle und pragmatische Umsetzung

Üblicherweise arbeitet man bei Projekten dieser Größenordnung zunächst mit einem Entwicklungssystem. Das Produktivsystem wird aufgesetzt, wenn alle Tests im Entwicklungssystem mit guten Ergebnissen abgeschlossen sind. Wir haben jedoch von Anfang an darauf hingearbeitet, im Idealfall das Entwicklungssystem direkt zum Produktivsystem umzuwandeln. Das heißt, wir haben initial verhältnismäßig viel Zeit in eine saubere Projektplanung, ein penibles Data Cleansing sowie die Migration aller Stamm- und Bewegungsdaten anstelle eines Testballons investiert.

 

Hier hätten wir auch deutlich „grober“ arbeiten können. Die gründliche Datenbereinigung wäre beispielsweise an dieser Stelle noch nicht zwingend notwendig gewesen. Für Testzwecke hätte der Altbestand absolut ausgereicht. Auch hätten wir zunächst nur Testdaten migrieren können anstelle aller Stamm- und Bewegungsdaten. Im Kundenprojekt wären wir sicher auch so vorgegangen. Denn hier ist es strategisch wichtig, wenn wir rasch vorzeigbare Ergebnisse präsentieren können. Daher zielen wir eher darauf ab, das Entwicklungssystem zeitnah zum Laufen zu bekommen. Die gründliche Datenbereinigung sowie die Migration aller Stamm- und Bewegungsdaten erfolgt dann erst später im Projektverlauf. Aufgrund unseres engen zeitlichen Projektrahmens war unsere eher unkonventionelle Vorgehensweise jedoch wichtig, um am Ende gegebenenfalls die Zeit für das Aufsetzen eines Produktivsystems zu sparen.

 

Faktor 2: Hausaufgaben gemacht

Erwähnen möchte ich an dieser Stelle einen weiteren Faktor, der bei derartigen Projekten unter Umständen viel Zeit kosten kann. Wir haben unsere Hausaufgaben bereits vorher gemacht. Das heißt, wir haben bereits vor einigen Jahren unsere Vertriebsprozesse klar definiert. Außerdem betreiben wir ein kontinuierliches Data Cleansing im Rahmen unseres Master Data Management.

 

Das bedeutet im Einzelnen: Wir haben intern die einzelnen Phasen unseres Sales Cycle genau festgelegt. Begriffe wie Kontakt, Lead, Qualified Lead, Opportunity etc. sind klar voneinander abgegrenzt. Im Rahmen unseres Lead Managements haben wir verbindliche Prozesse und Workflows implementiert, mit eindeutigen Verantwortlichkeiten und Folgeaktivitäten. Dadurch ließ sich das Customizing relativ schnell durchführen. Muss man diese Sachen erst grundsätzlich überdenken und aufsetzen, dauert das natürlich deutlich länger.

 

Auch in Bezug auf die (Stamm-)Datenverwaltung gibt es bei uns im Haus klare Vorgaben und wir leisten uns den Luxus eines Inside Sales (Vertriebsinnendienst). Eine der wichtigsten Aufgaben der Kollegen hier ist eine kontinuierliche Datenüberwachung und -bereinigung. Dadurch hatte unser Datenbestand bereits vor der Migration eine verhältnismäßig hohe Qualität. Und trotzdem hatten auch wir noch so einige (Daten-)Leichen im Keller, die es zu beseitigen galt. Sie können sich sicher vorstellen, wie viel Zeit das kostet, wenn die Datenbereinigung nicht fortlaufend stattfindet, sondern erst im Projekt angegangen wird. Das kann einen leicht zur Verzweiflung treiben.

 

Faktor 3: Intuitive und individuelle Benutzeroberflächen

Wer unserer Blogreihe zum Projekt bereits etwas länger folgt, weiß bereits aus unserem vorausgegangenen Beitrag, dass die Anwendertests sehr erfolgreich verliefen. Wir haben durchweg nur positives Feedback erhalten, sowohl für unsere Vorarbeit als auch für die CRM-Lösung SAP Hybris Cloud for Customer (SAP C4C) selbst.

 

Meiner Meinung nach ist das zum Großteil zwei Dingen geschuldet: Dem wirklich intuitiven User Interface und den individuell anpassbaren Benutzeroberflächen. Je nachdem, welche Aufgaben und Berechtigungen ein Benutzer hat, lassen sie sich rollenspezifisch sehr individuell anpassen – überflüssige Felder werden ausgeblendet, Eingabefelder lassen sich beliebig anordnen und so den internen Prozessen anpassen, eventuell benötigte Zusatzfelder können leicht integriert werden etc.

 

Auch was das Look-and-feel des Frontend anbelangt, hat SAP hier einen Rieseschritt nach vorn gemacht. Unsere Testgruppe brauchte nur eine kurze Einführung von ca. zwei Stunden und konnte direkt loslegen. Hier konnten wir viel Zeit sparen, die üblicherweise für die Erstellung von Manuals und zeitintensiven Anwenderschulungen benötigt wird. Nach dem Go-Live bestätigt sich das nun auch bei den anderen Anwendern: Wir haben sehr geringe Rüstzeiten und eine hohe Akzeptanz von C4C.

 

... und zum Schluss

Noch mal ein fester Schulterklopfer für alle Beteiligten, die dazu beigetragen haben, dieses Projekt zu realisieren. Ihr habt einen fantastischen Job gemacht. Ich persönlich freue mich darauf, von nun an mit unserem Cloud CRM C4C zu arbeiten, und bin gespannt, welche Möglichkeiten es uns im Bereich Marketing & Vertrieb noch eröffnet. Wir werden weiter darüber berichten – also bleiben Sie dran!

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